Landkreis Harburg - Moderne Mobilitätskonzepte

Ladestation für Elektrofahrzeuge
Daniel Bockwoldt

 

Ausbau der Infrastruktur für E-Mobile, öffentlichen Nahverkehr und Fahrräder.

 

Noch haben Autos mit herkömmlichen Benzin- oder Dieselantrieb ganz klar die Nase vorn im Landkreis Harburg: 187.151 angemeldeten Kraftfahrzeugen im Jahr 2016 stehen gerade einmal 356 Elektrofahrzeuge gegenüber. Aber die Elektromobilität soll künftig eine stärkere Rolle spielen. Das ergab eine Studie, die sich mit der Situation in elf Landkreisen in der Region Lüneburg, zu der auch der Landkreis Harburg gehört, auseinandergesetzt hat. Die Autoren der Studie kommen zu dem Schluss, dass sich der Anteil der E-Mobile bei den Neuzulassungen bis zum Jahr 2035 in der Region Lüneburg auf bis zu 60 Prozent steigen wird.  

Ladestationen werden vor allem in Seevetal, Winsen und Buchholz gebraucht

Auch wenn sich die E-Mobilität im Landkreis langsamer durchsetzt – ein um 20 Prozent steigender Anteil gilt als sicher. Koordiniert wird das von der EU geförderte Projekt von der Kreisverwaltung in Winsen. Zentraler Planer ist Stabsstellenleiter Alexander Stark. „Das Thema Elektromobilität kommt“, sagte Stark. „Es wird dabei auch eine Frage der Förderung sein, wie sich die umweltfreundliche Mobilität entwickelt. Die Politik kann auch auf kommunaler Ebene ihren Beitrag leisten.“ Damit steigt auch der Bedarf an Ladestationen im Landkreis, auf 45 bis 80 Gigawattstunden. Nachdem derzeit jährlich weniger als 1000 Harburger ein E-Mobil anmelden, sollen es nach den optimistischsten Rechnungen 2035 etwa 6000 sein. Der größte Bedarf an Ladestationen wird künftig in Buchholz, Winsen und der Gemeinde Seevetal erwartet.

Der Landkreis Harburg ist Spitzenreiter in der Region Lüneburg

Aber nicht nur einheimische Autofahrer sind in die Studie einbezogen, auch Touristen und Pendler spielen bei den Überlegungen eine Rolle. Im vergangenen Jahr wurden im Landkreis Harburg 98 Elektroautos angemeldet, in diesem Jahr soll die Zahl nach Angaben der Studie 156 erreichen. Damit ist Harburg Spitzenreiter unter den elf Kreisen der Region Lüneburg, die an der Studie teilgenommen haben. Derzeit stehen E-Mobil-Nutzern 248 Ladestationen mit meist jeweils zwei Ladepunkten in der Region zur Verfügung. Viele laden die Batterien ihres Auto zu Hause auf. Das geht gut über Nacht.

Ladestationen müssen an urbanen Orten installiert werden

Wer E-Mobilität nutzt, sollte Batterien in einem urbanen Umfeld laden können, zum Beispiel an Parkhäusern oder Park&Ride-Stationen. Derzeit gibt es vor allem in den Landkreisen Uelzen, Lüchow-Dannenberg, Celle und Cuxhaven noch zu wenige Ladestationen. Die Studie sieht ein breites Feld von künftigen Nutzern für die E-Mobilität. Dazu gehören Taxis, Carsharing, Shuttle- und Fahrservice-Dienste für Menschen mit Handicaps. Verwaltungen, Stadtwerke, Botendienste und die Verkehrsüberwachung könnten ihre Flotten mit den neuen Fahrzeugen ausrüsten. Schon jetzt setzt der Landkreis Harburg zwei Elektro-Pkw und ein Hybrid-Fahrzeug, das auch noch einen Verbrennungsmotor aufweist, für Dienstfahrten ein.

Die Buslinien im Landkreis Harburg

Im Landkreis Harburg sind auf den knapp 100 Linien täglich 120 Busse unterwegs. Diese Linien verbinden Orte im Landkreis, führen über ihn hinaus und beginnen oder enden auch in Hamburg. Insgesamt fahren die Busse jedes Jahr rund fünf Millionen Kilometer. Betreiber des Netzes ist das Unternehmen KVG in Stade.

Die Charterkosten für einen Bus liegen bei rund 60.000 Euro im Jahr. Zudem müssen die Kilometer und die jeweiligen Fahrzeiten bezahlt werden. Eine größere Linie zu unterhalten erfordert so Zahlungen von mehreren 100.000 Euro im Jahr. Allein 12.000 Schüler sind in der Woche mit den Bussen unterwegs. Alle Schulbusse sind aber öffentlich und können so von allen Fahrgästen genutzt werden.

von Redaktion hamburgerimmobilien.de am 25.09.2018

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