Bis zu 900 neue Wohnungen für Eimsbüttel

Das Quartier an der Unnastraße.
Stadtmacherei / Matthias Friedel

 

Konzern Beiersdorf verlegt seine Zentrale. Das Areal an der Unnastraße wird völlig neu gestaltet.

 

Wo heute Mitarbeiter des DA, -Konzerns Beiersdorf arbeiten und Besucher des Fitnesstempels Meridian Spa trainieren und in die Sauna gehen, sollen bald Menschen wohnen – viele Menschen. 700 bis 900 Mietwohnungen sollen auf dem 3,4 Hektar großen Areal mitten im Stadtteil Eimsbüttel im gleichnamigen Bezirk entstehen. Das Gelände liegt zwischen der Unnastraße und der Quickbornstraße, etwa einen Kilometer nord-östlich von der U-Bahn-Station Osterstraße und in nächster Nähe des Parks „Am Weiher“. Das Gelände gehört Beiersdorf, Meridian Spa ist einer der Mieter. Doch nun plant Beiersdorf den Umzug seiner Konzernzentrale, der Grundstein für den Neubau an der Troplowitzstraße wurde im März gelegt. Bis zum Jahr 2023, so der Plan, sollen alle Mitarbeiter von der Quickbornstraße in das neue, rund 250 Millionen Euro teure Gebäude gezogen sein.

Ein Fünftel der Wohnungen für Mieter mit geringem Einkommen

Das Gelände, auf dem Ende des 19. Jahrhunderts die Geschichte des Beiersdorf-Konzerns begann, soll vollkommen neu gestaltet werden. Die aktuellen Gebäude werden voraussichtlich abgerissen. Geplant ist eine Neubebauung für Mietwohnungen, von denen ein Fünftel Menschen mit geringem Einkommen vorbehalten sein soll. Vorgesehen sind auch Gewerbeflächen, aber keine Eigentumswohnungen. Eigentümerin der Grundstücke ist die TROMA, Pensionskasse des Unternehmens Beiersdorf. Diese wird langfristig im Besitz der Grundstücke und Gebäude bleiben und auch selbst die Vermietung der Wohnungen übernehmen. Die ersten Mieter sollen schon 2023/24 einziehen können, andere Teile des Geländes werden deutlich später umgestaltet. So hat etwa der Mieter Meridian Spa noch einen Vertrag bis 2030.

Um zu verhindern, dass das Großprojekt an den Menschen vorbei geplant wird, hat Beiersdorf ein aufwendiges Beteiligungsverfahren ins Leben gerufen. Bürger können von Beginn an ihre Ideen und Wünsche einbringen. Die Fäden laufen zusammen in der „Stadtmacherei“, einem Kooperationsprojekt der TROMA, des Bezirks Eimsbüttel und dem Büro für Stadtentwicklung Urbanista. Seit April 2018 hat die Stadtmacherei drei Beteiligungswerkstätten organisiert, in denen die Teilnehmer über die mögliche Gestaltung des Areals diskutierten. Die Ergebnisse liegen bereits vor.

Das Areal sollte mit einer Blockstruktur bebaut werden, allerdings offen gestaltet, so der Wunsch einer Mehrheit der Teilnehmer. Die Dächer sollten öffentlich zugänglich sein, eine Mehrheit wünscht sich dort Beete, in denen Kräuter, Kartoffeln und Salat wachsen – Urban Gardening ist das Stichwort. Zudem soll das neue Quartier viele Freiräume bekommen, gewünscht werden Wasserflächen und Bäume. Es sollte Fußwege geben zwischen der Quickbornstraße und der Unnastraße. Wohnraum sollte vor allem für Familien mit ein- bis zwei Kindern entstehen – und auch für Wohngemeinschaften mit vier oder mehr Mitgliedern.

Infobüro an der Osterstraße hat mittwochs und sonnabends geöffnet

Diese Ergebnisse zu berücksichtigen, ist nun Aufgabe von acht Architektenteams, die an einem städtebaulichen Wettbewerb teilnehmen. Eine Jury wird einen Siegerentwurf küren. Zuvor jedoch werden alle Entwürfe für das Quartier öffentlich vorgestellt. „Es wird einen Termin im August geben. Das genaue Datum und die Uhrzeit geben wir über unsere Website bekannt“, sagt Christian Heinrich, Projektleiter bei Urbanista und dort verantwortlich für die Stadtmacherei. Er betont: „Der Beteiligungsprozess geht weiter.“ So sollen auch bei der öffentlichen Präsentation Anregungen gesammelt werden. „Die geben wir der Jury dann mit auf den Weg“, so Heinrich.

Damit sich Interessenten auch abseits der offiziellen Termine ein Bild von dem Projekt machen können, hat die Stadtmacherei ein Informationsbüro in Eimsbüttel eingerichtet, in der Osterstraße 45. Es ist mittwochs von 16 bis 19 Uhr und sonnabends von 10 bis 14 Uhr geöffnet. Telefonisch ist das Büro unter 040/29 81 21 75 erreichbar. Wer eine Frage oder Anregung schriftlich einreichen möchte, schreibt eine E-Mail an info@stadtmacherei-eimsbuettel.de

von Redaktion hamburgerimmobilien.de am 07.06.2019

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