Freie Bahn für 3700 Wohnungen

Visualisierung: So soll das Elbinselquartier aussehen.
IBA Hamburg

 

Verlegung der Wilhelmsburger Reichsstraße ist Startschuss für Großprojekte.

 

Eigentlich sollte sie schon vor sechs Jahren verlegt werden – die Wilhelmsburger Reichsstraße. Doch das Großprojekt nahm mehr Zeit in Anspruch, und so durchschnitt die Schnellstraße auch noch zur Internationalen Gartenschau 2013 den frisch eingeweihten Wilhelmsburger Inselpark. So blieb die Situation bis heute. Doch nun ist die neue Trasse 400 Meter weiter östlich fertig. Von Montag, 7. Oktober, an soll der Verkehr dann über die neu gebaute Straße in der Nähe der Bahntrasse rollen. Damit ist auch der Weg frei für die weitere städtebauliche Umgestaltung des Stadtteils Wilhelmsburg.

Der Inselpark wird künftig nicht mehr in einen Ost- und Westteil getrennt sein. Nach dem Rückbau der alten Trasse wird er um weitere fünf Hektar wachsen. Es gibt Raum für neue Vegetation, einen sechsten Spielplatz und eine weitere Hundeauslauffläche. Der ohnehin beliebte Park, der auch die Heimstätte des Basketballbundesliga-Aufsteigers Towers ist, wird weiter aufgewertet und damit auch die Elbinsel. Mit der Verlegung der Reichsstraße ist auch der Weg frei für zwei städtebauliche Großprojekte: das Spreehafenviertel und das Elbinselquartier. Die städtische Stadtentwicklungsgesellschaft IBA Hamburg will dort insgesamt 3700 Wohneinheiten schaffen – Reihen- und Einzelhäuser sowie Geschosswohnungsbau. Hinzu kommt noch das Spreehafenviertel weiter nördlich. Hier sind 1000 Wohneinheiten vorgesehen.

Mehr als 2000 Wohnungen im neuen Elbinselquartier 

Das größte Neubauviertel ist das Elbinselquartier, mit 47 Hektar. Es liegt zwischen dem Veringkanal im Westen und dem Aßmannkanal im Osten. Der Inselpark liegt in der Mitte des neuen Viertels. 2100 Wohneinheiten sollen im Elbinselquartier entstehen, dafür wird ein Teil der Kleingärten verlagert. Es gab bereits einen städtebaulichen Wettbewerb mit Beteiligung der Öffentlichkeit. Der Entwurf von Hosoya Schaefer Architects AG (Zürich) mit Agence Ter (Paris/Karlsruhe) ging siegreich aus dem Verfahren hervor.

Südlich das Elbinselquartier schließt sich das neue Wilhelmsburger Rathausviertel an. Es erstreckt sich ebenfalls zwischen Veringkanal und Aßmannkanal. 1600 Wohneinheiten sind auf dem 32 Hektar großen Gelände geplant, das von seiner Nähe zur S-Bahnstation Wilhelmsburg profitiert. Im Jahr 2015 konnen Bürger in einer gläsernen Werkstatt ihre Ideen einbringen. Den ersten Preis im städtebaulichen Wettbewerb machte der Entwurf des Büros de Zwarte Hond (Groningen/Rotterdam/Köln) mit RMP Stephan Lenzen (Hamburg).

Mit einem Baubeginn ist im Jahr 2021 zu rechnen

Das Spreehafenviertel liegt nicht auf dem Gebiet der ehemaligen Trasse der Reichsstraße. Doch auch dieses Großprojekt gehört in den Kontext der weiteren städtebaulichen Umgestaltung Wilhelmsburgs, die nun ansteht. Das 20 Hektar große Gebiet umfasst den nördlichsten Teil der Elbinsel, grenzt direkt an die Wilhelmsburger Dove-Elbe. 1000 Wohneinheiten sind hier geplant. Nach Beteiligung der Öffentlichkeit gewann der Entwurf von Biwermau Architekten BDA (Hamburg) mit WES LandschaftsArchitektur (Hamburg) den städtebaulichen Wettbewerb.

Bei den Neubaugebieten gilt der Hamburger Drittelmix – geplant sind als ein Drittel Eigentumswohnungen, ein Drittel normale Mietwohnungen und ein Drittel Sozialwohnungen. Auch Baugemeinschaften sollen zum Zug kommen. Mit einem Baubeginn ist im Jahr 2021 zu rechnen. Weitere Informationen auf der Webseite der IBA Hamburg.

von Redaktion hamburgerimmobilien.de am 16.08.2019

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