Stormarn - Ein Pakt sorgt für Hunderte neue Wohnungen

Wohnungsbau
HA

 

2017 wurden 28 Prozent weniger Einheiten erstellt als im Jahr zuvor.

 

Das sogenannte Stormarner Bündnis für bezahlbares Wohnen will für eine Verbesserung der Wohnungslage im Kreis Stormarn sorgen. 36 Städte und Gemeinden gehören zum Bündnis, außerdem der Kreis, die Genossenschaften Neue Lübecker, Walddörfer, Bergedorf-Bille, Wohnstätten Bad Oldesloe und Sachsenwald sowie die Firmen Semmelhaack, Plambeck und Frank-Beteiligungsgesellschaft.

Die Kommunen hätten die Problematik verstanden, sagte Landrat Henning Görtz. Das Bündnis ist auch eine Reaktion auf die Zahlen des Statistischen Bundesamts. Demnach wurden 2017 im Kreis 984 neue Wohnungen gebaut. Im Jahr zuvor waren es noch  28 Prozent mehr gewesen.

Einwohnerzahl steigt deutlich

Im Unterschied zu anderen Landesteilen steigt die Einwohnerzahl deutlich, da viele Menschen in den wirtschaftsstarken Kreis zwischen Hamburg und Lübeck ziehen. Im Vorjahr lebten hier rund 242.000 Menschen. Fünf Jahre zuvor waren es 231.000, zehn Jahre zuvor erst 225.000. Hinzu kommt die steigende Zahl von Single-Haushalten sowohl bei Jüngeren als auch bei den über 60-Jährigen.

Möglichst 500 attraktive und vor allem günstige Wohnungen sollen entstehen. Die Kooperationspartner sind bereit, jährlich bis zu 80 Millionen Euro zu investieren. Die Zusammenarbeit funktioniert so: Kommunen melden mögliche Baugrundstücke bei der Geschäftsstelle beim Kreis. Auf einem Datenblatt werden unter anderem Grundstücksgröße, Mindestpreis und gewünschte Zielgruppen erfasst. Der Kreis leitet die Informationen an die Unternehmen weiter, die Konzepte und Gebote einreichen können.

Viel Bewegung im Süden des Kreises

Schon jetzt ist viel in Bewegung, etwa in vier Städten im Süden Stormarns: Im Reinbeker Stadtteil Neuschönningstedt etwa entsteht das Quartier Schröders Koppel mit 16 Reihen- und vier Atriumhäusern, zehn Doppelhaushälften, 40 Eigentums- sowie 163 Mietwohnungen, von denen 30 öffentlich gefördert sind. Bis Mitte 2020 sollen dort 700 Menschen wohnen können, bislang sind es nur 80. Auf dem Areal Altes Gleisdreieck im Zentrum Glindes schafft die Firma Semmelhaack 89 Wohnungen, davon 62 öffentlich gefördert, und 30 Reihenhäuser. Am Holstenkamp enstehen 39 Sozialwohnungen. In Oststeinbek schiebt die Politik zwei große Projekte an. Der Satzungsbeschluss fehlt noch. Insgesamt sind 170 Wohnungen für Senioren geplant. In Barsbüttel wird die Gemeinde selbst als Investor aktiv, baut im Ortsteil Willinghusen gegenüber dem Sportplatz ein Haus mit 20 Sozialwohnungen. Beginn ist im Herbst. Voluminöser könnte es unweit des Nahversorgungszentrums in der Straße Am Akku werden, wenn der neue Flächennutzungsplan genehmigt ist. Dort sind dann laut Verwaltung rund 200 Wohnungen möglich.

Mehrere Projekte in Ahrensburg

In Ahrensburg haben auf dem Erlenhof bereits rund 1000 Menschen  ein neues Zuhause gefunden. Und auf dem Lindenhof-Gelände sollen zeitnah 62 Mietwohnungen entstehen. Gegenüber vom U-Bahnhof West entstehen bis Sommer 2019 14 Mietwohnungen. Dann sollen auch die 106 Einheiten auf dem ehemaligen Dello-Gelände bezugsfertig sein. 38 Eigentumswohnungen sollen bis Ende dieses Jahres auf dem Nachbargrundstück gebaut sein. Bis Frühjahr 2020 enstehen an der Brückenstraße 50 Eigentumswohnungen sowie  fünf Reihenhäuser.

Sozialen Wohnungsbau gibt es auf dem ehemaligen VW-Gelände. 32 der 106 geplanten Wohnungen werden öffentlich gefördert. Beim Bauprojekt an der Alten Reitbahn gilt das für zehn der 77 vorgesehenen Wohnungen. An der Kastanienallee in der 34.ooo Einwohner zählenden Schlossstadt sind weitere 127 Sozialwohnungen geplant.

Zweckbindung läuft teilweise 2030 aus

Landesweit gab es mal rund 200.000 öffentlich geförderte Wohnungen. Im Vorjahr sank die Zahl von gut 49.000 auf rund 47.500. Das liegt daran, dass Wohnungen aus der Förderung herausfallen, wenn die vorgeschriebene Sozialbindung abläuft. In den meisten Fällen sind das 35 Jahre. Im Kreis Stormarn gab’s Ende 2016 noch knapp 2000 Sozialwohnungen. Im etwas bevölkerungsstärkeren Nachbarkreis Segeberg (270.000 Einwohner) waren es fast dreimal so viele. In Stormarn läuft die Zweckbindung für zwei Drittel der geförderten Wohnungen bis 2030 aus.

von Redaktion hamburgerimmobilien.de am 25.09.2018

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